Artenschutzprojekt Laubfrosch
Obwohl der Laubfrosch allgemein als „Wetterfrosch“ bekannt ist, sind doch die wenigsten Menschen je einem echten Laubfrosch begegnet. Vor einigen Jahrzehnten war der Laubfrosch noch weit verbreitet und seine weit tragende Stimme war in warmen Mainächten an vielen Stellen zu hören. Heute steht er gemeinsam mit vielen anderen Amphibienarten auf der Roten Liste. In Niedersachsen gilt er als stark im Bestand bedroht. In der Dümmerniederung verschwand der Laubfrosch in den 1970er Jahren und teilte damit das Schicksal der ebenfalls bis zu dieser Zeit hier vorkommenden Ringelnatter.
Die Rückkehr des Königs -
In den 1990er Jahren wurde vom Naturschutzring Dümmer e.V. gemeinsam mit weiteren Institutionen, wie der Stiftung Naturschutz im Landkreis Diepholz, ein Projekt initiiert, das dem Laubfrosch die Wiederbesiedlung der Dümmerniederung ermöglichen sollte. Die letzten in der Region vorhandenen Laubfroschbeständen waren im Oppenweher Moor zu finden. Das Projekt zielte deshalb darauf ab, das Dümmergebiet über einen 10 km langen Korridor mit dem Oppenweher Moor durch sogenannte „Trittsteine“, d.h. ein Kleingewässernetz, zu verbinden. Es wurden über 20 Gewässer angelegt bzw. Instand gesetzt. Das Projekt lief unter dem Namen „Ein (Frosch)König sucht sein Reich am Dümmer“. Eine Vielzahl von Laichgewässern wurde zwischen dem Oppenweher Moor und dem Dümmergebiet angelegt, damit der Laubfrosch darüber nach und nach seinen früherern Lebensraum wieder erreichen konnte. Im Jahr 2009 war es so weit: es wurde der erste rufende Laubfrosch gehört, zwischen den beiden Gebieten bestand nun eine Verbindung über einen „Gewässerkorridor“ mit Laubfröschen.
Artenschutzprojekt Laubfrosch
Das Artenschutzprojekt Laubfrosch im Korridor
vom Dümmergebiet
bis zum Barnstorfer Moor. (Naturschutzring
Dümmer e.V.)
Ein König sucht
sein Reich am Dümmer
Das Artenschutzprojekt Laubfrosch in der Dümmerniederung. (Naturschutzring
Dümmer e.V.)
Lebensraumkorridor für den Laubfrosch
Barnstorfer Moor
Oppenweher Moor
Dümmergebiet
Der zweite (große) Schritt
Der Erfolg des ersten Schrittes machte Mut für einen zweiten. Dabei sollte der Laubfroschbestand
im Dümmergebiet mit einem weiteren am Rand des Barnstorfer Moores bei Vechta verbunden
werden. Diesmal galt es einen über 30 km langen Korridor mit Trittsteinen aus Gewässern
auszustatten. An diesem Ziel arbeiteten wiederum verschiedene Institutionen zusammen
und ergänzten sich mit ihren Projekten, insbesondere brachte sich hier der NABU Landesverband
mit dem LIFE-
Der Hintergrund: damit Laubfroschvorkommen stabil sind und sich nach Bestandseinbrüchen wieder erholen können, müssen sie mit anderen Vorkommen über einen größeren Raum miteinander verbunden sein. Nur so kann auch ein genetischer Austausch stattfinden.
Die Voraussetzungen: günstig. Denn im Korridor liegen zahlreiche Naturschutzgebiete, wie an einer Schnur aufgereiht, die sich für Maßnahmen eigneten. Der Bestand am nördlichen Ende des geplanten Korridors, am Rand des Barnstorfer Moores, nahm durch geeignete Fördermaßnahmen, Gewässeranlagen und extensive Beweidung auf einer 30 ha großen Projektfläche zu.
Die Maßnahmen: Im Korridor wurden in regelmäßigen Abständen Laichgewässer angelegt oder zugewachsene Gewässer wiederhergestellt. Auch auf geeignete Landlebensräume, wie Hecken und Randstrukturen wurde geachtet. Insgesamt wurden für den Laubfrosch über 40 Gewässer angelegt.
So geht es weiter: Der Laubfrosch kann sich nun eigenständig Schritt für Schritt ehemalige Vorkommensgebiete zurückerobern. Er muss dabei allerdings begleitet werden, denn es muss darauf geachtet werden, dass die angelegten Gewässer weiterhin für den Laubfrosch geeignet bleiben.
Naturschutzring
Dümmer e.V.
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Naturschutzring Dümmer e.V.
Am Ochsenmoor 52
49448 Hüde
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