Zeitungsartikel
Hier finden Sie Artikel zu verschiedenen Naturthemen, die in der Zeitung veröffentlicht wurden.
Wenn die Mitarbeiter des Naturschutzring Dümmer e.V. ins kleine weiße Boot steigen, dann arbeiten sie im Auftrag des Landes Niedersachsen daran, vom Aussterben bedrohte Vögel für die Besucher des Dümmers wieder erlebbar zu machen.
Am vergangenen Freitag nutzten sie das schöne Wetter vor dem drohenden Gewitterregen für eine letzte Kontrollfahrt zur Brutkolonie der sehr seltenen Trauerseeschwalbe (Chlidonias niger). Mit 24 Zentimetern ist sie etwas kleiner als eine Amsel und ihr schwarzgraues Hochzeitsgefieder hat den Namensgeber wohl an ein Trauerkleid erinnert. Trauerseeschwalben sind Zugvögel, die Ende April ihre Brutgebiete in Europa aufsuchen und sich bereits im Juli oder spätestens im August mit ihrem Nachwuchs wieder auf den Weg an die Küste des tropischen Westafrikas machen. Zuvor sammeln sie sich zur Mauser zum Beispiel am Ijsselmeer, um ihr Großgefieder für den bevorstehenden Langstreckenflug zu erneuern. Während sich die Eltern im nächsten Frühjahr auf die Rückreise machen, bleiben die Jungvögel noch ein Jahr in Afrika.
Weil die Bestände vieler Wasservögel in der Vergangenheit dramatisch eingebrochen waren, haben sich 146 Staaten verpflichtet, Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung, wie zum Beispiel den Dümmer, besonders zu schützen. Besonders zu leiden hatte die Trauerseeschwalbe am Dümmer unter den Folgen der Eindeichung. Stark schwankende Wasserstände und das Verschwinden der Krebsschere machten ein erfolgreiches Brutgeschäft nahezu unmöglich. Ihr Brutbestand sank von 250 auf 20 Paare. Die schwimmenden Blätter der Krebsschere, einer Wasserpflanze, die nur in nährstoffarmen Gewässern gedeiht, dienten den Trauerseeschwalben als Nistunterlage. Bis die Dümmersanierung greift, müssen als Ersatz künstliche Nisthilfen angeboten werden. Zum Einsatz kommen dabei 50 mal 50 Zentimeter große schwimmende Flöße aus Polyurethan (PUR), eine Spende der in Lemförde ansässigen Firma Elastogran GmbH. Durch dieses 1987 begonnene Artenhilfsprogramm des Landes Niedersachsen ist der Bestand mittlerweile auf etwa 100 Brutpaare angewachsen.
Der Dümmer ist damit der wichtigste Brutplatz der Trauerseeschwalbe in Niedersachsen und mit etwas Glück kann man die fluggewandte Seeschwalbe im Süden des Dümmers über die Hunte und im Westen über den Deich fliegen sehen.
Folge 01:
von Frank Körner
Diepholzer Kreisblatt
vom 05.08.05
Futterübergabe an eine junge Trauerseeschwalbe auf dem Dümmer. Die Nahrung besteht aus Insekten, Spinnen und kleinen Fischen, die im Flug erbeutet werden.
Foto: D. Tornow
Sie heißen "Weißrandiger Grashüpfer", "Kurzflüglige Schwertschrecke", oder Sumpfschrecke
und sie zirpen oder knipsen -
Im Naturschutzgebiet Ochsenmoor, südlich des Dümmers, ist das charakteristische Knipsen der vier Zentimeter großen Sumpfschrecken zu hören. Dort wurden Wiesenflächen angekauft und wiedervernässt. Da die Eier dieser Feldheuschrecke nicht gut gegen Austrocknung geschützt sind, ist eine ausreichende Durchfeuchtung des Bodens von großer Wichtigkeit. Darum findet man sie nur in Feuchtgebieten und sie verschwindet, wenn diese trockengelegt werden.
Im April oder Mai werden die Eier, die im Boden überwintert haben, von der Sonne
"ausgebrütet", das heißt aus den Eiern schlüpfen die Larven. Eine junge Larve frisst
und frisst -
Ein erwachsener "Heuschreck" ist natürlich auf der Suche nach einem Weibchen. Um es im unübersichtlichen Gelände zu finden, versucht er es anzulocken und zwar durch den so genannten "Gesang", der eigentlich gar keiner ist, da er oft nur aus einem einzigen Ton besteht. Die Sumpfschrecken geben nur vereinzelte, kurze Zirplaute von sich, die wie "Fingernägelknipsen" klingen und auf eine Entfernung von bis zu zehn Metern hörbar sind. Sie erzeugen diese Laute indem sie die bedornten Unterschenkel der Hinterbeine ruckartig an der Schrillkante der Flügel vorbeischleudern. Die Ohren sitzen bei den Heuschrecken an bemerkenswerten Stellen: bei manchen Arten an den Seiten des Rumpfes, bei anderen an den Knien der Vorderbeine.
Die Sumpfschrecke gehört zu den vom Aussterben bedrohten Heuschrecken. Das Ochsenmoor bietet ihr einen Lebensraum.
Foto: Körner
Ein gewisser Arno Schmidt hat Anfang der fünfziger Jahre Badefreuden am Dümmer genossen.
Das wüsste heute keiner mehr, wenn nicht besagter Schmidt den Urlaub mit seiner Frau
Alice zu einem 50 Seiten langen Sprach-
"Bleiiges Geknitter", aber auch "hellblau und zitternd vor Frische", so beschreibt Schmidt die Wellen des glasklaren Dümmerwassers und an anderer Stelle holt Pocahontas "eine Handvoll seidenschwarzen Schlammes" aus dem Wasser.
Die 1953 abgeschlossene Eindeichung hat aus dem Dümmer jedoch einen von Algen getrübten Stausee gemacht. Zu viele Nährstoffe erreichen über den Zufluss die Hunte den See. Als Folge davon müssen Jahr für Jahr rund 50.000 Kubikmeter Faulschlamm aus abgestorbenen Algen aus dem See gepumpt werden. So war es in den letzten Jahrzehnten.
Wer aber heute, über 50 Jahre danach, den Dümmer mit forschendem Blick untersucht,
kann unter dem Mikroskop wieder viel Spannendes entdecken, denn seit wenigen Jahren
ist der See auf dem Weg der Besserung. Eine wesentliche Rolle spielen dabei winzig
kleine Lebewesen, und zwar die sogenannten Wasserflöhe. Das sind im Wasser lebende,
gänzlich durchsichtige Krebstierchen, die ihren Namen nach ihrer hüpfenden Fortbewegungsweise
erhalten haben. Vorn am Kopf sitzen große verästelte Fühler, mit denen allerdings
nicht gefühlt wird, sondern die zur Fortbewegung dienen: durch Auf-
Im Dümmer-
Mini-
Foto: Dieter Tornow
Der Dümmer ist mittlerweile bekannt für seine großen Zugvogelschwärme. Wenn sich
im Herbst die Stare über dem Schilf zu dunklen Wolken ballen, zieht es manch einen
Naturfreund abends zum See. Aber es sind nicht nur die Vögel, die sich am See in
großer Zahl versammeln, um nach wenigen Tagen oder auch einigen Wochen weiterzuziehen.
Im Spätsommer machen sich auch viele Fledermäuse auf die Reise von ihrem "Sommer-
Der Abendsegler, mit 8,5 cm Körperlänge eine der größten Fledermäuse, zieht im April
und im September innerhalb weniger Tage durch das Dümmergebiet. Wann genau diese
Tage sind, weiß niemand. Meist ist es Zufall, wenn man die Tiere entdeckt. Gute Chancen
hat man an einem lauen Abend im September, denn Abendsegler fliegen nur in der kurzen
Zeit der Dämmerung um Insekten zu fangen. Wenn man Glück hat, erwischt man gerade
den Tag, an dem von allen Seiten Fledermäuse angesegelt kommen und sie scharenweise
über dem See und auch über dem Ochsenmoor jagen. Bis zu 3000 Tiere wurden in den
vergangenen Jahren an einem Abend vom Aussichtsturm im Süden aus gezählt. Aber auch
einzelne Fledermäuse sind bereits ein Erlebnis. Obwohl gänzlich unterschiedliche
Tiere, lassen sich Abendsegler nicht unbedingt auf den ersten Blick von Staren unterscheiden.
Erst bei längerer Beobachtung fällt der zackige Flug der Fledermaus mit abrupten
Änderungen der Flugbahn auf. Und wenn man genau hinhört, fliegt ein Tier in der Nähe
vorbei, dann lässt sich ein metallisch klingendes Klicken vernehmen. Die meisten
Laute, die der Hautflügler von sich gibt um seine Beute zu orten, können wir allerdings
nicht wahrnehmen, da sie im Ultraschall-
Während der europäischen Fledermausnacht, in diesem Jahr vom 27. auf den 28. August,
finden an vielen Orten Fledermausexkursionen mit sogenannten Bat-
Der große Abendsegler gibt Töne im Frequenzbereich zwischen 18 und 20 Kilohertz von
sich, andere, wie z.B. die Wasserfledermaus liegt bei 45-
Verpasst man den Durchzug des Abendseglers, so kann man immer noch nachts mit einer guten Taschenlampe am Dümmerufer umherstreifen. Vielleicht entdeckt man in ihrem Lichtkegel eine kleine Wasserfledermaus, die dort in engen Runden wenige Zentimeter über der Wasseroberfläche fliegt und Insekten mit den Füßen aus dem Wasser angelt
Der große Abendsegler (Nyctalus noctula) geht in der Dämmerung am Dümmer auf Insektenjagd.
Foto: Tornow
Folge 01:
von Frank Körner
Diepholzer Kreisblatt
vom 05.08.05
Folge 02:
von Markus Richter
Diepholzer Kreisblatt
vom 12.08.05
Folge 03:
von Dieter Tornow
Diepholzer Kreisblatt
vom 19.08.05
Folge 04:
von Ulrike Marxmeier
Diepholzer Kreisblatt
vom 26.08.05
Wer kennt ihn nicht, den auffälligen Charaktervogel des Dümmers? Lang und schlank ragt sein weißer Hals aus dem Wasser heraus und endet in einem schmalen Kopf mit einem rostroten Federhäubchen. Kaum hat man ihn erspäht, ist der Vogel meist jedoch schon wieder verschwunden und nur einige Wasserkringel auf der Oberfläche deuten noch darauf hin, dass sich hier eben ein Haubentaucher aufhielt.
Vielleicht weil man ihn fast das ganze Jahr über am Dümmer sehen kann und er deshalb recht vertraut ist, denkt man oft nicht daran, dass der Haubentaucher eigentlich ein sehr ungewöhnliches Tier ist. Mit einem stromlinienförmigen Körper, Beinen, die ganz hinten am Körper ansetzen, und lappigen, breiten Füßen kann er sich sehr schnell und wendig unter Wasser fortbewegen. Das muss er auch, denn seine Hauptnahrung sind kleine, flinke Fische. Um den Auftrieb seines Körpers zu verringern, presst er beim Abtauchen durch enges Anlegen der Federn die Luft aus dem Gefieder heraus.
Andere Vögel können das nicht, so kommt z.B. das Blässhuhn nur mit deutlicher Mühe unter Wasser und kehrt schon nach wenigen Sekunden wie ein Korken wieder an die Oberfläche zurück. Der Taucher kann dagegen bis zu einer Minute unter Wasser bleiben.
Die Eleganz und Unbeschwertheit des Haubentauchers im Wasser ist allerdings mit einer mitleiderregenden Unbeholfenheit an Land teuer bezahlt. Während Enten recht gut zu Fuß sind, verliert ein Haubentaucher bereits nach zwei Schritten das Gleichgewicht und fällt einfach um. Da seine Flügel sehr schmal sind, kann er zudem nicht aus dem Stand auffliegen, sondern muss auf dem Wasser erst viele Meter flatternd Anlauf nehmen, um in die Luft zu kommen. Wenn er im Winter versehentlich auf dem Eis eines Gewässers landet und das nächste Wasserloch zu weit für ihn entfernt ist, kann ihm das zum Verhängnis werden.
Deshalb verlässt er ab dem Spätsommer seine Brutgewässer und zieht an Seen, die im Winter nicht zufrieren. Viele Haubentaucher verbringen die kalte Jahreszeit am vergleichsweise warmen Ijsselmeer in den Niederlanden, viele fliegen jedoch bis zu den großen Schweizer Seen, die wegen ihrer Tiefe offen bleiben. Auf dem Weg in ihr Winterquartier machen die Vögel an vielen Gewässern Rast.
Auch am Dümmer herrscht derzeit ein "Kommen und Gehen" von Haubentauchern, die hier
zwischenlanden, um dann nach einigen Tagen weiterzuziehen. Mit dem Fernglas kann
man erkennen, dass auch junge Taucher unter den rastenden Vögeln sind: sie tragen
noch die schwarz-
Mit seinen prächtigen Federkleid ist der Haubentaucher einer der markantesten heimischen Wasservögel.
Foto: Tornow
Folge 05:
von Ulrike Marxmeier
Diepholzer Kreisblatt
vom 02.09.05
Die ersten Lebewesen, die sich in die Luft schwangen, waren Insekten: Schon vor ungefähr
300 Millionen Jahren flogen die Vorfahren unserer heutigen Libellen durch die Sumpfwälder
der Steinkohlezeit. Manche hatten -
Und sie sind auch nicht mehr überall anzutreffen, denn die Zerstörung der Lebensräume
hat auch unter ihnen zahlreiche Arten an den Rand der Ausrottung gebracht. Oft nur
noch in Naturschutzgebieten, wie zum Beispiel am Dümmer, lassen sich heute Libellen
mit so eigenwilligen Namen wie Gebänderte Prachtlibelle, Granatauge, Pechlibelle,
Hufeisenazurjungfer, Binsenjungfer, Mosaikjungfer oder Heidelibelle ausfindig machen.
Das ist sehr schade, denn Libellen -
Jede Wellenlänge des Lichtes entspricht einem bestimmten Farbton. Trifft das Wellenlängenbündel
des Lichtes auf die Plättchen, werden dort bestimmte Wellen verstärkt und andere
ausgelöscht. Man nennt diese Überlagerung von Lichtwellen Interferenz. Das leuchtende
Azurblau vieler Libellen entsteht durch Zellen, die direkt unter dem lichtdurchlässigen
Chitinpanzer sitzen. In diesen Zellen befindet sich eine Suspension winzig kleiner
Partikel, die nur den kurzwelligen -
Sie wird, vermutlich durch Hormone gesteuert, über Poren "ausgeschwitzt" und kann einfach weggewischt werden. Im Gegensatz zu den Männchen sind die Weibchen der Libellen meist schlicht und unauffällig gefärbt. Bei ihnen überwiegen braune, gelbliche oder grünliche Farbtöne. In der Kälte der Nacht und am Morgen sind Libellen, wie alle Insekten, klamm und unbeholfen. Erst wenn sie von der Tageswärme richtig aufgeheizt sind, können sie auf Nahrungssuche gehen. Dann allerdings schwirren sie mit rasanten Flugbewegungen und Flügelgeknister durch die Luft.
Obwohl Libellen wunderschöne und harmlose Tiere sind, scheinen sie manchem Zeitgenossen nicht ganz geheuer zu sein. Hartnäckig hat sich bis heute der Irrglaube gehalten, sie könnten stechen. Aber Libellen besitzen gar keinen Stachel und sind deshalb auch keine "Teufelsnadeln" oder "Pferdestecher" wie man sie früher gern nannte. Libellen sind sogar recht nützlich, denn sie halten uns stechende Plagegeister wie Mücken und Bremsen vom Leib.zum Verhängnis werden.
Bis Mitte Oktober kann man im Naturschutzgebiet Ochsenmoor im Süden des Dümmers noch die Blutrote Heidelibelle (Sympetrum sanguineum) beobachten
Foto: Tornow
Folge 06:
von Dieter Tornow
Diepholzer Kreisblatt
vom 09.09.05
Auf den ersten Blick ist es zu erkennen: es ist der ungewöhnliche Schnabel dem die
Löffelente ihren Namen zu verdanken hat. Als wäre er versehentlich zu groß geraten,
sitzt er etwas unpassend im Entengesicht. Doch der deutlich verbreiterte Schnabel
ist nicht missglückt -
Obwohl die Löffelente am Dümmer brütet, ist sie im Sommer kaum zwischen den Blättern
der See-
Während andere Entenarten, wie Stock-
Der Schnabel der Löffelente (Anas clypeata) ist an ihre Nahrungsaufnahme angepasst.
Foto: Tornow
Folge 07:
von Ulrike Marxmeier
Diepholzer Kreisblatt
vom 16.09.05
Adler haben Menschen schon immer fasziniert. Mit ihrer beeindruckenden Flügelspannweite von eineinhalb bis zwei Metern ziehen sie ihre Kreise am hohen Himmel, der seltene Seeadler mit brettartig breiten Flügeln, der Fischadler mit eher zierlichen schlanken. Und dann stoßen sie plötzlich und unvermutet im Steilflug herab. Wer hätte gedacht, dass so große Vögel solch abrupte Flugmanöver vollführen können!
Seeadler und Fischadler -
Der viel größere Seeadler ist im Vergleich zum Fischadler wenig wählerisch bei seiner Nahrung, was vielleicht darauf zurückgeht, dass er in der Flugkunst deutlich hinter diesem zurücksteht. Er erbeutet relativ selten lebende Fische, und hält sich stattdessen oft an angetriebene tote Fische oder auch generell an bereits tote Tiere. Vor allem in den kalten Monaten, im Herbst und Winter, wenn sich am Dümmer ganze Vogelmassen aus Enten versammeln, dann geht auch der Seeadler auf die Jagd!
Viele Enten sind bei knapper Nahrung und tiefen Temperaturen geschwächt und vermeiden es aufzufliegen, wenn der Seeadler kreist. Genau auf diese Tiere hat er es abgesehen. Für Enten und sogar für Gänse stellt der Seeadler den größten Schrecken dar. Sobald er am Himmel auftaucht, fliegen sie auf, denn nur in der Luft sind sie vor ihm sicher. Das macht es relativ einfach ihn im Winterhalbjahr am Dümmer zu entdecken. Der Fischadler zieht dagegen im September nach Afrika. Aber ab dem nächsten Frühjahr werden die Chancen ihn zu entdecken wieder sehr groß sein, denn seit 2 Jahren brütet der sehr seltene Vogel in der Nähe des Dümmers.
Möglich geworden ist seine Ansiedlung durch die erfolgreiche Zusammenarbeit des Naturschutzring Dümmer mit dem Landkreis Diepholz, dem Bohmter Umweltschutzverein und dem Energieversorger RWE, indem Nisthilfen auf geeigneten Strommasten installiert wurden.
Folge 08:
von Ulrike Marxmeier
Diepholzer Kreisblatt
vom 23.09.05
Fischadler (Pandion haliaetus) brauchen ungestörte Ruheplätze. Erkennungsmerkmale sind der gestreifte Kopf und die gelbe Iris.
Foto: Tornow
Der Herbst ist da: die Tage werden kürzer und die Nächte oft eisig kalt. Viele Tiere müssen sich jetzt auf den Winter vorbereiten. Nur wenige Arten sind so mobil wie Zugvögel oder manche Schmetterlinge, die vor dem Winter in wärmere Regionen oder gar in wärmere Länder flüchten können. Für die hier bleibenden Tiere gilt: wer nicht wegziehen kann, muss sich etwas anderes einfallen lassen um die kalten Monate zu überleben.
Frösche und Kröten machen sich jetzt eilig auf den Weg in ihr Winterquartier. Wasserfrösche
haben den ganzen Sommer über in Gewässern verbracht, Moor-
Es wird nun Zeit einen frostfreien Überwinterungsplatz zu finden, denn nur der garantiert ihnen das Überleben bei Eis und Schnee. Sie hüpfen und krabbeln von allen Seiten über Straßen und Wege, durch Gärten und Wiesen. Sie nutzen dafür die milderen und feuchten Nächte und oft auch den Tag, denn als wechselwarme Tiere sind sie auf höhere Temperaturen angewiesen, sonst können sie sich nicht schnell genug bewegen. Und feucht muss es sein, damit sie auf ihrer Wanderung nicht austrocknen. Die Wanderungen sehen etwas ungerichtet aus, es geht kreuz und quer durcheinander. Das liegt daran, dass es jetzt nicht in Richtung Laichgewässer, sondern in Richtung Winterquartier geht und da hat jeder wohl ein anderes. So begegnet man bei einem Spaziergang am Dümmer oder durch die feuchten Wiesen des Ochsenmoores immer wieder Fröschen und Kröten verschiedenster Größe, die den Weg kreuzen und die immer den Anschein erwecken, sie wüssten ganz genau, wohin sie wollen.
Während Igel und Fledermaus die kalte Jahreszeit in einer frostfreien Mulde oder
Höhle einfach verschlafen und von ihrem Fettpolster leben, fallen Frösche und Kröten
stattdessen in eine sogenannte Kältestarre. Im Gegensatz zum Igel sinkt ihre Körpertemperatur
dann auf die Temperatur der Umgebung ab. Obwohl Frösche und Kröten Temperaturen unterhalb
des Gefrierpunkts überstehen können -
Teich-
Umweltschutzverein und dem Energieversorger RWE, indem Nisthilfen auf geeigneten Strommasten installiert wurden.
Folge 09:
von Ulrike Marxmeier
Diepholzer Kreisblatt
vom 30.09.05
Frösche und Kröten suchen jetzt ihre Winterquartiere auf.
Foto: Körner
Sie haben sich schon vor Wochen auf den Weg hierher zum Dümmer gemacht. Die drohende kalte Jahreszeit mit Eis und Schnee, die sich weiter nördlich schon im August ankündigte, hat sie dazu gezwungen ihr Brutgebiet in Sibirien zeitig zu verlassen. Nach einer Flugstrecke von einigen tausend Kilometern werden jetzt die ersten den Dümmer erreichen. Zunächst fallen sie noch nicht auf, denn sie mischen sich unter Graugänse, die bereits seit September am Dümmer und im Ochsenmoor rasten. Aber: wer ein waches Auge und Ohr hat, wird sie trotzdem aufspüren, die ersten Blässgänse.
Vieles in der Natur deutet darauf hin, dass die warme Jahreszeit vorüber ist, aber nichts macht den nahenden Winter so greifbar, wie das Eintreffen der nordischen Gänse. Mit ihren fremdartig klingenden Rufen, ihren großen Ansammlungen auf den Wiesen sind sie ein typisches Winterbild. Während viele unserer Brutvögel im Winter in den warmen Süden ziehen, kommen Wildgänse aus dem Norden und Osten Europas, um im nördlichen Deutschland oder auch in den Niederlanden zu überwintern. Ungemütliches Wetter mit niedrigen Temperaturen kann sie dabei nicht schrecken. Ihr dichtes, wasserabweisendes Gefieder hat sie schon in Sibirien vor dem Auskühlen bewahrt. Und an ganz frostigen Tagen lassen sich die Vögel einfach auf den Bauch fallen und ziehen die Füße ein. Nur eine dicke Schneedecke bereitet Probleme, denn dann wird es schwierig an Nahrung heranzukommen: kurzes Gras. Obwohl Blässgänse in großen Trupps unterwegs sind, „zerfallen“ die Trupps am Boden sofort in kleine Untergruppen von meist 3 bis 4 Gänsen. Es handelt sich um Familien, die den Winter über stets eng zusammenbleiben. Die beiden Altvögel lassen sich an der weiß gefärbten Stirn und schwarzen Streifen am Bauch erkennen. Die 1 bis 2 Jungvögel tragen dagegen keine markanten Merkmale und sehen aus, wie etwas zu klein geratene Graugänse. Insgesamt 4 Jahre wird es dauern bis sie ausgewachsen sind.
Große Ansammlungen von mehreren Tausend Gänsen am Dümmer lassen vermuten, dass es
ausgesprochen viele dieser Vögel gibt. Doch es geht den Gänsen nicht anders als vielen
anderen Wildtieren auch: große unzerschnittene Räume, die sich als Lebens-
Aktuelle Bestandszahlen zu rastenden Gänsen gibt es im Internet unter www.naturschutzring-
Folge 10:
von Ulrike Marxmeier
Diepholzer Kreisblatt
vom 06.10.05
Ab Oktober können Blässgänse (Anser albifrons) am Dümmer beobachtet werden.
Foto: Tornow
Naturschutzring
Dümmer e.V.
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